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Apokrypha aus Deutschland wirbeln derzeit ja einigen Staub in der Undergroundszene auf; der Auslöser ist ihr aktueller Longplayer "To the Seven", der nach dem ehemaligen Bandnamen getauft wurde. Vielversprechend klangen sämtliche Reviews, aussagekräftig und selbstbewusst erschienen die Interviews, doch nun, nach mehreren Durchläufen des Silberlings, macht sich bei mir Ernüchterung breit, und der Wirbel um die Gruppe erscheint mir rätselhaft. Nicht, dass die zehn Stücke des Albums schlecht wären, nein, sie überzeugen durch wohldurchdachte Strukturen, hohe Eingängigkeit, eine vorbildlichen Produktion und durch zahlreiche Tempowechsel, doch an Songs wie "Earth Beneath", "Noctifer" oder "Crowd" ist wahrlich nichts Besonderes. Innovation oder überaus kreative Einfälle sucht man vergebens, alles hat man schon irgendwo mal besser gehört, angefangen bei den typischen Hummelschwarmriffs, über rasende Uptempo Parts und den einen oder anderen ruhigeren Teil, bis hin zur gesanglichen Begleitung der Songs durch gehässiges Gekeife. Zwar versuchen Apokrypha, ihre Kompositionen durch dezente Einflüsse aus dem Death- und Thrash Metal aufzupeppen, doch will dies nicht ganz gelingen. Irgendwie wirkt das Album harmlos, kann keine rauen Ecken und Kanten sein Eigen nennen, und nach einigen Hördurchgängen schleicht sich schnell Langeweile ein, da sich die Songs vom Grundkonzept her nicht großartig unterscheiden. Versteht mich nicht falsch: dieses Review ist keinesfalls als ein Totalverriss zu verstehen, denn einzeln konsumiert bieten einige der Songs ("Humilation" oder der Titeltrack) gute Unterhaltung von fähigen Musikern, doch das gewisse Etwas fehlt den vier Jungs noch. Was soll's? Übung macht den Meister!
Prädikat: harmlos. 26.09.2004 - Polsi |
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