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Alle Jahre wieder kommt der Weltuntergang in Mode - obwohl sich in der Gesellschaft gerade keine übermäßigen Tendenzen diverser apokalyptischer Szenarien festzustellen sind, dachte sich Apokrypha, man könnte ja trotzdem mal ein bisschen Weltuntergangs-Metal machen, nur so als mentale Vorbereitung. Und beim Hören stellt man fest: So macht Weltuntergang Spaß. Außerhalb von Würzburg dürften die vier apokalyptischen Schlachtenbummler bisher wenig bekannt sein, dabei gibt es sie schon seit 1999. Damals trugen sie allerdings noch den Namen To The Seven - auch weniger aufmerksamen Betrachtern springt hier eine gewisse Ähnlichkeit zum Titel des jetzigen Albums gleich ins Auge - die Erklärung folgt in der Bandbiographie sogleich: Apokrypha haben zwar inzwischen gut 50 Liveauftritte hinter sich, jedoch bis dato ob einiger Labelprobleme noch keine Alben veröffentlich. Somit stellt sich das vorliegende Album als die Realisierung des bereits damals angedachten Konzeptes dar. Dieses Konzept stellt im wesentlichen den Untergang einer fiktiven Gesellschaft dar, der mit "To The Seven" eingeleitet wird, einem Stück, dass mit einigen slayerartigen Riffs (erinnert vom Stil leicht an Slayers "South Of Heaven" oder "Skeletons Of Society") beginnt und nach etwa einer Minute den Sturm des Untergangs losbrechen lässt, allerdings auch einige Breaks bietet, in denen im Midtempo-Bereich die Stimme von Andreas Hoffmann besser zur Geltung kommt. Der ursprüngliche Gitarrist schlägt sich dabei ziemlich tapfer und bewegt sich dabei etwa in Stimmlagen, wie man sie eher von Schweden-Death-Bands als von der schwarzmetallischen Riege kennt. Auch mit den folgenden Stücken "Humilation" und "Earth Beneath" lassen die Franken keineswegs nach, was an sich schon nicht schlecht wäre. Doch mit "Crowd" wird die Messlatte noch ein kleines Stück höher gelegt - tempomäßig im oberen Bereich angesiedelt, bietet dieses Stück nur wenige Verschnaufpausen für die Nackenmuskeln und unweigerlich erhöht sich das Verlangen nach dieser Art von Nachrichten deutlich, wenn es heißt: "Out of the wrintings in the wall, these are the news from another world...". Mit dem Anschlußstück "Oblivion" wird der übliche instrumentale Break in der Mitte des Albums geliefert, der durchaus hörbar ist, aber keine großen Akzente setzt. Und schon fegen mit "Moral Sloth" wieder die kalten Stürme der Apokalypse über's Land. Diese lassen auch nicht mehr dauerthaft nach, auch wenn das abschließende "Black Demons" das Tempo stellenweise ein wenig reduziert und schließlich mit leise verhallendem Instrumentalpart am Ende den Blick auf die Felder der Verwüstung offenbart. Mit "To The Seven" haben Apokrypha wirklich ein überzeugendes Stück Musik hingelegt, dass der Variationsspielraum auf diesem Album eher gering ist, fällt dabei absolut nicht negativ ins Gewicht. Kein Meilenstein der Musikgeschichte, aber gerade für ein Erstlingswerk sehr vielversprechend und sicher keine Fehlinvestition.

02.07.2004 - schneegestoeber