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Hallo zusammen. Zuerst mal ein fettes Dankeschön für euer Debut "To The Seven", welches mich echt ziemlich gebeamt hat, noch dazu, weil ich aus meiner fränkischen Heimat solche Klasse nicht erwartet hätte.

Ihr habt dieses Jahr euer Debut "To The Seven" veröffentlicht, das mich, ehrlich gesagt, schon ordentlich geburnt hat. Wie lange macht ihr bereits Musik, wie habt ihr euch zusammengefunden und wie lange besteht ihr als Band? Dank Dir und freut uns, dass der Funke übergesprungen ist!


Zwei von uns hatten bereits ein Projekt im Stile von "Bolt Thrower", es gab 1996 auch ein Demo-Tape. Doch wollte das Projekt nicht lange bestehen, denn Musiker waren in Würzburg zu dieser Zeit faktisch nicht vorhanden. Erst 1999 im Musikladen hat es seinen Lauf genommen. Wir trafen durch Zufall aufeinander, kamen ins Gespräch, die Chemie stimmte und die Band war geboren. Wir ergänzten uns perfekt, jeder brachte seine eigene musikalische Vergangenheit in die Band ein und es entwickelte sich das, was APOKRYPHA heute ist.



Habt ihr irgendwelches Feedback zum Debut bekommen und wie fällt dieses bisher aus?


Über 50 Reviews sind es bisher und sie sind durchweg positiv ausgefallen. Man kann sie alle auf www.apokrypha.de einsehen. Wir selbst sind inzwischen zufrieden mit unserem Debut Album, auch wenn im Studio nicht alles so gelaufen ist wie wir es erhofft hatten. Vor allem während der Aufnahmen des Schlagzeugs kam es zu Problemen. Auch der Sound an sich hätte besser sein können, was auch als Manko in einigen Kritiken angeführt worden ist. Es steckt jedoch viel harte Arbeit und eine Menge Herzensblut dahinter und wir sind froh, dass dies jetzt honoriert wird.



Bevor ihr euren momentanen Bandnamen gewählt habt, nanntet ihr euch eine Zeit lang so wie das Album jetzt heißt. Dem entnehme ich, dass der Slogan für euch eine gewisse Bedeutung hat, auch einige Zeilen auf eurer Homepage deuten darauf hin. Könntet ihr vielleicht kurz zusammenfassen, was hinter dem Slogan "To The Seven" steht, wie ihr ihn auslegt und welche Bedeutung er für euch hat?


APOKRYPHA beruht auf einem apokalyptischen Konzept, eine fiktive Geschichte über eine Fantasiewelt basierend auf der unsrigen. Diese Welt ist ihrem Untergang geweiht, der Zerfall der Menschheit ist unaufhaltsam. Das Wort "APOKRYPHA" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Schrift mit dubiosem Inhalt". Für uns ist APOKRYPHA jene Schrift, welche AN DIE SIEBEN ("To The Seven") Herrscher dieser konzeptionellen Welt gesendet wird. Warum dies geschieht und welchen Hintergrund das Ganze hat lässt sich leicht auf unserer Homepage www.apokrypha.de nachlesen. Das Konzept ist bewusst abstrakt dargestellt, um seine Interpretation so offen wie möglich zu halten.



Wie sieht es mit eurem Line Up aus, hattet ihr immer die gleiche Besetzung wie momentan oder gab es in eurer Geschichte schon Wechsel?


Wechsel gab es nie, noch wird es welche geben. Wir sind eine Einheit seit wir komplettiert wurden und das ist allen bewusst. Die Band ist mit der wichtigste Bestandteil im Leben eines jeden von uns, es muss schon die Welt untergehen damit sich daran was ändert!!



Astrein! Das ist der Spirit!

Arbeitet ihr beim Songwriting mit einer bestimmten Rollenverteilung, d.h. schreibt immer einer die Texte und jemand anderes einen bestimmten Part der Musik usw, oder ergibt sich das von selbst?



Die Gitarrenriffs stehen zuerst, als Basis der Songs. Im Proberaum werden dann passende Schlagzeugideen aufgebaut und es wird an Strukturen gefeilt. Anhand solcher Fragmente werden gleichermaßen konzept- sowie musiknahe Texte entworfen. Und zwar von unserem Schlagzeuger, der das gemeinsam erarbeitete Konzept in lyrische Form bringt.



Warum wollte am Anfang keiner bei euch singen, wie man auf "To The Seven" hört macht Andy doch einen ganz hervorragenden Job. Ich meine, da ist nichts zu merken von den anfänglichen Schwierigkeiten, einen Shouter zu finden und Andy klingt einfach nur fett am Mikro.


Metal ist Livemusik! Und dazu gehört einfach ein kompromissloses Ausleben der Musik auf der Bühne. Um das zu erreichen, sollte sich jedes Mitglied ausschließlich auf sein Instrument konzentrieren. Aber nachdem sich nach intensiver Suche kein Sänger für APOKRYPHA als passend erwiesen hat, hat er den Job übernommen. Er hatte schon damals für erste Demospuren den Gesang ergänzt und als Sänger an einem Projekt gearbeitet. Im Endeffekt war es keine Lösung, es war Bestimmung!



Wie seht ihr eure Texte im Verhältnis zur Musik, was ist euch wichtiger? Dass eure Texte schon um einige Grade besser sind als lieblos zusammengeschustertes 08/15-Geblubber merkt man so gut wie bei jedem Song.


Genau solchen Standard können wir nicht ausstehen, daher herrscht bei uns abstrakter Inhalt der in absoluten Einklang mit der Musik steht, d.h. beide Komponenten, Lyrik und Musik sind uneingeschränkt gleichberechtigt und vollständig aufeinander abgestimmt.



An welchen Gruppen orientiert ihr euer Schaffen, wer oder was beeinflusst euch?


Neben dem gemeinsamen Faible für die düstere Atmosphäre des Black Metals, liegen die Vorlieben eines jeden von uns in unterschiedlichen Bereichen. Sie gehen teilweise auch über den Extrem Metal Bereich hinaus. Somit fließen die verschiedensten Einflüsse bei uns ein.
Als Haupteinflüsse können einige Bands genannt werden: Immortal und Slayer auf Seiten der Gitarristen. Der Groove des Schlagzeugspiels ist vor allem von Bolt Thrower oder Death inspiriert, das Bassspiel von technisch-progressiven Bands.



Im Würzburger Raum habt ihr es ja bereits zu einem gewissen Bekanntheitsgrad geschafft, vor allem durch eure live Performances. Habt ihr Ambitionen, diese räumlich evtl. auszudehnen und wenn ja, wie soll das passieren?


Wir sind im Moment auf der Suche nach einer ordentlichen Booking-Agentur die uns noch mehr Konzerte organisiert. Irgendwann stößt man an seine Grenzen wenn man sich noch um bandinterne Sachen kümmern muss. Dann braucht man Unterstützung.



Mit welchen Gruppen habt ihr bisher die Bühne geteilt? Was gibt Franken noch so an schwermetallischen Bands her?


Im Zuge der wieder stark anwachsenden Metal-Szene häufen sich glücklicherweise die Konzerte im Allgemeinen. Wir spielten mit Bands, wie Dark Fortress, Equilibrium, Desaster, Soul Demise u.v.m. Es gibt noch einige gute Bands aus Franken zu nennen, die Ein-Mann-Band FAR BEYOND aus Nürnberg allen voran. Symphonischer Gothik-Black Metal bei dem Label Source Of Deluge zugegen. SONIC REIGN, die vor kurzem einen Vertrag bei S-C-R unterzeichnet haben und Ende September ihr Debut Album veröffentlichen. Eine moderne Mischung aus Satyricon und Emperor. IVENBERG, die deutschen Dissection. SUMPFBOLD und DAEMONOLATRIA ebenfalls aus Würzburg. INFERNAL BLASPHEMY, GARDENS OF GEHENNA und CRYPTIC WINTERMOON.
Die Szene lebt hierzulande wieder auf!



Das hört man gern! Hoffen wir mal, dass uns dieses Revival nicht nur eine Flut von Posern und Halbspacken zuspült. Doch werfen wir noch einen kurzen Blick ins Frankenland.
Dort zocken auch noch die Jungs von Ivenberg, die mit "No Gates To Pass" auch einen ziemlichen Prügler am Start haben. Wie schätzt ihr deren Potential ein?


Die vier Coburger sind seit einigen Jahren gute Kumpels von uns. Wir haben mehre Gigs zusammen absolviert und nicht nur einen Kasten Bier vernichtet. Es bleibt nur die Frage offen, wann endlich ein Label auf sie aufmerksam wird. Die Qualitäten für einen Deal haben sie auf jeden Fall!



Und genau das gleiche gilt für euch, wenn man du mich fragst!
Wie ich gehört habe, sollt ihr mal Probleme mit einem Label gehabt haben, das euch nicht die Unterstützung zugedacht hat, die ihr gebraucht (und nach "To The Seven zu urteilen auch verdient) hättet. Wollt ihr die Sache vielleicht kommentieren?



Es ist nicht mehr der Rede Wert. Das Label ist nicht ohne Grund von der Bildfläche verschwunden.



Wie sieht es diesbezüglich momentan bei euch aus, habt ihr eure Schäfchen was Unterstützung vom Management angeht im Trockenen?

Ja, das können wir unbeirrt behaupten. Der Deal mit Black Attakk hat gezeigt wie es EIGENTLICH ablaufen sollte und mit Jan und Wolf-Rüdiger von Sure Shot Worx haben wir einige die fähigsten Männer in petto, was Promotion angeht. Ein Dank an dieser Stelle.



Was plant ihr in Zukunft, wollt ihr eher auf Bühnen aktiv sein oder habt ihr vielleicht schon Ideen für ein neues Album?


Zwei neue Songs stehen bereits und wir arbeiten weiter an neuem Material. Das nächste Album wird die Qualitäten des aktuellen definitiv betonen und optimieren.
Was Gigs angeht, so wird in Zukunft in ganz Deutschland und darüber hinaus von uns zu hören sein. Noch in diesem Jahr stehen einige Gigs fest u. a. in der Schweiz. Eine Tour ist für Anfang nächsten Jahres in Planung und wir haben eine Zusage für das Party San 2005 erhalten.
Zudem werden wir bei den kommenden Shows einen der genialsten Songs der Metalgeschichte zum Besten geben, seid gefasst!



Na lässt doch hoffen! Vielen Dank an Andy und Apokrypha für das Interview. Ich bin mir sicher, von den Jungs wird man wieder hören und wer sich bisher noch nicht selbst vom Potential der Franken überzeugt hat, sollte dies schleunigst nachholen. Ich jedenfalls Wünsche der Band für die Zukunft nur das Beste und hoffe auf das nächste Album.


Daniel Spielmann - 07.10.2004



07.10.2004 - Daniel Spielmann