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Rating: 8,5 / 10

Nach zwei Demos und einer 7"-EP veröffentlichen die Würzburger Apokrypha nun ihr Debüt "To The Seven". Benannt wurde das Album nach dem Gründungsamen der Band, die sich 1999 in Würzburg zusammentat, um apokalyptische Texte mit einer Mischung aus Black-, Death- und Thrash Metal Elementen zu vereinen. Auch auf dem Debüt sprechen die Texte eine deutliche Sprache, eine Kritik an die Ignoranz der Menschheit und wie sie sich selbst zugrunde richtet. Musikalisch wird ebenfalls viel Abwechslung geboten; verzweifelte Black Metal-Melodien, gepaart mit vielen Thrash- und auch Death Metal-Elementen. Stellenweise glaubt man, andere Bands deutlich herauszuhören, jedoch besitzen Apokrypha stets ihr eigenes Markenzeichen. Auch das Cover kann sich durchaus sehen lassen und passt sehr gut zur apokalyptischen Grundstimmung Das Album beginnt mit dem Titeltrack "To The Seven" und schon in der ersten Minute lassen sich starke thrashige Elemente und drastische, melodische Riffs heraushören, sogar schleppende Parts sind vorhanden. Natürlich basieren alle Titel auf Black Metal, aber schon beim ersten Song ist man sich stellenweise unschlüssig, ob man diese Art Musik eindeutig einordnen kann. Der Gesang ist stets aggressiv, jedoch genau wie der Sound des Albums keinesfalls unterproduziert, ganz im Gegenteil, die Produktion ist druckvoll und gelungen. "Humilation" beginnt eher langsam, entwickelt sich aber zu einem soliden Black/Thrash-Titel, der auch durch schleppende, death-doomige Passagen zu überzeugen weiß. "Earth Beneath" beinhaltet wieder überwiegend Elemente aus dem schwarzen Bereich und setzt ein wenig mehr auf Härte, als auf Melodie. Die letzten eineinhalb Minuten sind eine ruhige, spannungsaufbauende Passage, in dem sich das im Hauptteil auftretende Riff immer weiter wiederholt. "Crowd" ist aggressiv und brutal, beinhaltet Black und Death-Elemente und stellt das wohl härteste Stück auf dem Album dar. Das folgende "Oblivion" ist ein reiner, langsamer Instrumentaltrack, der durch guten Gitarreneinsatz eine angespannte Atmosphäre erzeugt und direkt in "Moral Sloth", den melodischsten und meiner Meinung nach einem der besten Titel übergeht, der sich zwar schwer einordnen lässt, aber alle guten Elemente, die die Band zu bieten hat, beinhaltet. Auch "Noctifer" vereint hauptsächlich Death und Black Metal, und man könnte meinen das melodische, dramatische Riff schon einmal irgendwo gehört zu haben. Zusammen mit "Moral Sloth" der beste Titel auf dem Album, den ich wahrscheinlich als erstes jemandem empfehlen würde, der in die Platte reinhören will. "Ignorance" ist wieder brutaler und schneller, beinhaltet aber nichts besonders nennenswertes, ist aber trotzdem ein recht guter Song. Eine spannungsentladende Granate wartet mit "Climax" auf, hier platzt sozusagen die Bombe, wie der Titel vermuten lässt und die Apokalypse bricht über die Menschheit herein. "Black Demons" ist dann das, was die Menschheit nach dem Untergang erwartet, der totale Schmerz, was sich auch in dem schier flehenden Riff widerspiegelt. Aber die Spannung hat im Gegensatz zum vorherigen Track wieder deutlich abgenommen und man setzt melodisch eher auf ein offenes "Was kommt danach?"-Ende. Man kann behaupten, die Spannung wird mit jedem Song stärker und entlädt sich in "Climax", was auch durchaus beabsichtigt ist und sich auch in den Songtexten deutlich erkennen lässt. Die Band setzt auch des öfteren auf langsame, geheimnisvoll vorahnende Passagen, die sich ebenfalls positiv auf die Spannung auswirken. Stellenweise musste ich sogar an Bands wie The Crown denken, da durchaus Parallelen durch die Thrash/Death-Einschübe entstehen, aber auch Inspirationen durch andere Acts sind nicht abzustreiten. Die Titel gehen zwar nicht beim ersten mal sofort ins Ohr, aber mit jedem Hören kann man sich mehr in den "Handlungsablauf" hineinsteigern und fühlt die steigende Spannung mit. Apokrypha haben mit "To The Seven" ein durchaus interessantes, kontrastreiches Album geschaffen, das sich Fans von Thrash, Death und Black Metal mal zu Gemüte führen sollten. Wird nicht jedem gefallen, aber Leute, die mal etwas anderes als den typischen Black Metal hören wollen, kann ich das Album wärmstens empfehlen.

30.06.2004 - Moritz