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Rating: 7,5 / 10 Bewusst eingängig und relativ schnörkellos präsentiert sich "To The Seven", das, nach einer Promo-CD, einer Demo-CD und einer 7"-EP, Debütalbum des Vierers Apokrypha, einem weiteren Newcomer aus heimischen Gefilden, welchen sich Black Attakk einverleibt haben, die übrigens mehr und mehr hoffnungsvolle Bands in ihren Rooster aufnehmen (man denke nur an Dark Fortress oder Vinterriket). Eigener Stilbezeichnung zufolge bietet man "Apocalyptic Black Metal", was mich unweigerlich an die Österreicher Collapse 7 denken lässt, die ja bekanntlich "Apocalyptic Death Metal" vom Stapel lassen, wir somit also in beiden Genres einen angemessen apokalyptischen Vertreter vorrätig haben. Und wie auch bei unseren südlichen Nachbarn aus dem Pungent Stench-Umfeld schlägt sich der apokalyptische Teil Apokryphas am ehesten im lyrischen Konzept nieder, welchem hier besondere Beachtung verliehen werden sollte, das es sich nicht um die 08/15 Tod, Teufel und Blasphemie-Kindereien dreht. Vielmehr stecken hinter den zehn Tracks auf "To The Seven" (die Sieben als magischste aller Zahlen, als okkultes Symbol und metaphorisches Symbol) lesenswerte Ansätze, die sich unter anderem mit dem moralischen Verfall der Gesellschaft auseinandersetzen, auf der Homepage der Band auch eingehend beleuchtet werden. Soviel also zum apokalyptischen Teil Apokryphas, welche uns musikalisch eine frische und treibende Variante Schwarzmetalls mit unverkennbaren Death Metal-Zutaten offerieren, die aufgrund des relativ simplen und vor allem nachvollziehbaren Songaufbaus ordentlich Drive entfaltet und an den richtigen Stellen Druck erzeugt. So schreiben die Jungs hinter Apokrypha vor allem Begriffe wie Abwechslung und Tempowechsel groß, verlieren sich dementsprechend nie in schier endlosen Blast-Eskapaden oder allzu schleppenden Midtempo-Schnarchriffs, lassen die Gitarren zeitweise wütend aufjaulen, zeitweise gemäßigt ruhigere Töne anschlagen (besonders hier kommt der Name Dissection ins Spiel!) und verzichten auf jegliche genrefremde Experimente der Marke Keyboards, klarer (Frauen-)Gesang oder sonstige Sperenzchen, die laut den Würzburgern in ihren infernalischen Gebräu nichts zu suchen haben. Hier warten zehn Songs frischen, unverbrauchten, teilweise leider etwas zu vorhersehbaren old-schooligen Black/Death Metals darauf, von nimmersatten Maniacs angetestet zu werden, welche von sehr solide und überzeugend heruntergespieltem Geballer und einem angemessen kratzig-rauen Organ nicht genug bekommen können. Zwar bekommt "To The Seven" keinen Innovationspreis und wird es auch schwer haben, in diesem überfüllten Genre Fuß fassen zu können, dennoch gehen die zehn Songs einfach nach vorne los und wissen bestimmt live enorme Power zu erzeugen! Für ein Debüt eine durchaus anständige Leistung und daher gehe ich mit dem Plattentitel einher und verteile gute "seven" Punkte. 22.06.2004 - Springorum |
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