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Dubioser Inhalt
In Würzburg ticken die Black-Metal-Uhren anders. APOKRYPHA zeigen sich auf "To The Seven" musikalisch ohne Scheuklappen, hassen Corpsepaint, wollen keinen beschissenen Sound und haben nicht mal Pseudonyme.
Zum Interview meldet sich schlicht und einfach ein gewisser Andy (g./v.), outet sich als Informatikstudent und gibt erst mal Auskunft über den Metalfaktor seiner Heimatstadt.
Inzwischen existiert in Würzburg wieder so etwas wie eine Szene mit einigen jungen Gruppen. Unsere Band gibt es hingegen schon seit 1999. Da zählen wir bereits zu den alten Hasen.
Der Bekanntheitsgrad von APOKRYPHA hält sich dennoch in Grenzen.
Wir haben schon eine Menge Auftritte gehabt. Leider immer nur in einem Radius von 100 Kilometern um Würzburg herum. Gigs sind uns auf jede Fall sehr wichtig. Unsere Musik muss auch auf der Bühne funktionieren. Daran arbeiten wir hart. Wir wollen den Leuten in jeder Hinsicht gute Qualität liefern. Black Metal definiert sich schließlich weder live noch auf Platte über einen beschissenen Sound.
Der wäre dem Stil der Süddeutschen auch nicht besonders zuträglich. Schließlich setzen sie auf eine coole Mischung aus Black-, Thrash- und Death Metal.
Wir kommen aus verschiedenen musikalischen Umfeldern. Ich persönlich sehe mich in der Black-Metal Szene. Allerdings herrscht dort mittlerweile so ein Chaos, dass ich mich lediglich auf die musikalischen Aspekte beschränke.
Hinter APOKRYPHA steckt jedoch mehr als nur Musik. Schon der Bandname ist mit Bedacht gewählt worden.
Das Wort stammt aus dem Griechischen und heißt "Schrift mit dubiosem Inhalt". Es gibt zum Beispiel die biblischen Apokrypha. Das waren Texte, die nicht "rein" genug waren, um in die Bibel zu kommen. Natürlich erinnert APOKRYPHA auch an die Apokalypse.
Inhaltlich tat das auch der Bandname, unter dem die Truppe agierte, bevor sie sich in APOKRYPHA umtaufte: To The Seven
Die Sieben taucht immer wieder in der Bibel auf. Daher haben wir quasi die Idee. Wir erzählen in unseren Texten eine fiktive Geschickte, die durchaus gesellschaftskritische Elemente und einen Bezug zur Realität hat. Es geht um sieben Herrscher, die für alles Übersinnliche stehen und die Welt regieren. Die Geschichte ist über mehrere Alben angelegt. Auf "To The Seven" schildern wir den Weltuntergang und die ersten Geschehnisse danach. Die Texte sind recht abstrakt gehalten. Deshalb haben wir sie auf unserer Homepage noch mal genauer erläutert. Wir legen sehr viel Wert auf Inhalte. Wir benutzen weder Corpsepaint noch Pseudonyme. Am liebsten würden wir unsere Namen sogar ganz raushalten und unser Konzept für sich sprechen lassen.
Bleibt die Frage, warum die Band nicht weiter unter ihrem früheren, mysteriös klingenenden Banner "To The Seven" firmiert und sich für das nicht besonders auffällige APOKRYPHA entschieden hat.
Unsere alte Plattenfirma hat uns nur verarscht. Da gar nix, die CD kam einfach nicht auf den Markt. Der Labelchef tauchte irgendwann sogar unter. Wir sind dann zu einer anderen Company gegangen, haben uns aber sicherheitshalber umbenannt. Außerdem konnte man an dem Namen To The Seven beim besten Willen nicht erkennen, was für Musik wir machen. APOKRYPHA klingt da schon etwas plakativer.
Musikerplaylists:
Andy (APOKRYPHA)
1. Immortal - alles
2. The Crown - Hell is Here
3. Belphegor - The Last Supper
4. God Dethroned - BloodyBlasphemy
5. Naglfar - Shoel
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